Das „alte“ München sollte trotz der weitreichenden Zerstörungen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder sichtbar werden. Der Wiederaufbau Münchens orientiert sich an den historischen Gebäudestrukturen und Wegeführungen in der Altstadt. Es ist erstaunlich, welch große Bedeutung die Architekt*innen des Wiederaufbaus der Kunst am Bau beigemessen haben. Obwohl zunächst die Wiederherstellung der Infrastruktur und die Deckung des dringendsten Bedarfs an Wohnraum Priorität hatten, wurde in Bayern schon ab 1949 politisch darauf hingearbeitet, dass bei Neubauten auch die Kunst Berücksichtigung finden sollte. Die Kunst am Bau dieser Zeit spricht deutlich die Sprache der 1950er und 1960er Jahre. Sie drängt sich nicht auf, ist bescheiden, zurückhaltend. Manche Gestaltungen sind untrennbar mit unserem heutigen Bild von München verbunden, wie das Sgraffito an der Fassade des Kaufhauses Ludwig Beck am Marienplatz.